CDU betrogen
Ja, es gibt nicht nur den umgekehrten Fall in Mönchengladbach. Da hat doch tatsächlich eine bereits verstorbene Buchhalterin der CDU Mönchengladbach über sechs Jahre hinweg immer wieder etwas Geld abgezweigt und so laut Pressemeldungen rund 220.000 Euro veruntreut. Das ist kriminell, verwerflich und ganz schön blöd für die CDU. Jetzt wundert sich die CDU, dass niemand etwas von den Abbuchungen auf das Privatkonto bemerkt hat. Hätte der Sohn der Verstorbenen nicht die, ihm aufgefallenen, Unregelmäßigkeiten in der Kontoführung seiner Mutter der CDU gemeldet, wäre die Angelegenheit wohl nie ans Tageslicht gekommen.
Doch so erstaunlich ist das gar nicht. Die CDU ist es gewohnt mit falschen Zahlen zu arbeiten. Kaum in Projekt in Gladbach hat letztendlich weniger oder wenigstens genau so viel gekostet, wie es die CDU vorgerechnet hat. So wurde in jüngster Vergangenheit ein 30 Millionen teurer Neubau des Rathauses als günstiger verkauft als eine Sanierung für 18 Millionen. Selbst wenn man andere Posten mit einrechnet, bleibt eine unübersehbare Schieflage in der Bilanz. Und weil man in der CDU an so schiefe Zahlen bereits gewöhnt ist, herrschte sicher auch bei den internen Finanzen eine gewisse Betriebsblindheit. Dass die CDU nicht mit Geld umgehen kann, hat sie schließlich in den letzten 60 Jahren in Gladbach mehr als ausreichend bewiesen.Einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen der politischen Tätigkeit und dem aktuellen Fall gibt es dennoch.
Da es nun um das eigene Geld der CDU geht, fordert der Vorstand nun das “Köpfe rollen” müssten. Hätte sie dies auch für die Ratstätigkeit der Union in den vergangenen 60 Jahren gefordert, wäre die Union seit Jahren personell ausgetrocknet.