Nazi-Flashmob verhindert
Gestern wollten Neonazis mal was Neues ausprobieren: Anlässlich des Todestages von Hitler-Stellvertreter Rodolf Heß wollte man nicht mehr auf die traditionellen Märsche als Propagandamittel zurückgreifen, sondern setzte auf das Phänomen “Flashmob”. Diese sollten deutschlandweit in verschiedenen Städten stattfinden.
Für Mönchengladbach lässt sich verkünden: Flashmob erfolgreich verhindert.
Man beachte die bedeutungsschwangere Zeit der Ankündigung im Internet:
19:30 Uhr: Alle kommen schnell zusammen und bleiben versteinert stehen um ein spannendes Stilleben für die Presse zu schaffen.
19:33 Uhr: Langsames und deutliches Vorlesen der Schlussworte von Rudolf Heß. Übt in der Gruppe das synchrone Lesen um einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Die Worte “…er spricht mich frei” sollten lauter als die vorherigen gelesen werden.
19:35 Uhr: Alle haben den Platz in unterschiedliche Richtungen verlassen.
In Mönchengladbach lief die Sache nicht einmal im Ansatz so ab. Zum einen fanden sich gerade mal eine zwei handvoll Nazis ein, zum anderen standen diesen – grob geschätzt – 70 Gegendemonstranten gegenüber, darunter einige Jusos. Zum anderen war auch nichts “spontan”. Die paar Nazis fanden sich bereits vor 19:30 Uhr ein, verkündet wurde auch nichts, da sie um 19:33 Uhr von der Polizei kontrolliert wurden.
Deswegen bedanke ich mich bei allen Bürgern dieser Stadt, die dafür gesorgt haben, dass diese undemokratischen Kräfte auf unseren Straßen nicht so walten können, wie sie wollen.